Weltspartag: Deutsche denken wenig an Sparen

Weltspartag: Deutsche denken wenig an Sparen

Am 30. Oktober wird weltweit wieder der Weltspartag gefeiert. Anlässlich des Aktionstages befragte die Direktbank ING-DiBa die Deutschen nach ihrer Motivation, Geld zurückzulegen. Zwar messen nur wenige dem Aktionstag große Bedeutung bei, doch der Wunsch, das Vermögen ins Alter hineinzuretten, ist nach wie vor sehr stark ausgeprägt.

In einer Onlinestudie wurden 1.027 Menschen danach befragt, wie wichtig sie das Sparen nehmen. Nur acht Prozent der Befragten ist der Weltspartag wichtig, die überwiegende Mehrheit der Befragten hält den Tag für kein herausragendes Ereignis. Überhaupt denken die Deutschen sehr selten überhaupt ans Sparen. Zu keinem Zeitpunkt des Jahres nimmt der Wunsch, Geld zurückzulegen, einen besonders wichtigen Stellenwert ein. 16,6 Prozent der Befragten denken vor allem zum Jahresende daran, Geld zurückzulegen. 13,4 Prozent wollen vor allem zu Beginn des Jahres mehr sparen. Der Weltspartag wurde bereits 1925 ins Leben gerufen, er soll die Wichtigkeit des Sparens ins Bewusstsein rücken. Wie der aktuelle Vermögensbarometer des Sparkassen- und Giroverbandes DSGV zeigt, verlieren Sparanlagen, die unmittelbar an Zinsgewinne gekoppelt sind, immer stärker an Bedeutung. 2013 halten 50 Prozent der Deutschen Immobilien für die „ideale Geldanlage“, Fest- und Termingeld verlieren an Bedeutung, elf Prozent weniger Menschen als im Vorjahr sehen in der Anlage eine gute Möglichkeit, Geld zurückzulegen. Tagesgeld verliert zehn Prozent Attraktivität, bei Sparbüchern sind 42 Prozent weniger davon überzeugt, dass es sich bei ihnen um gute Geldanlagen handelt.

Deutsche sparen weniger

Der Vermögensbarometer zeigt ebenfalls, dass die Deutschen weniger Geld von ihrem Einkommen zurücklegen. 2008 entsprach der Sparanteil noch 11,5 Prozent, 2013 ist er auf 10,3 Prozent gesunken. Die gesunkene Sparquote ist ein ernstes Warnsignal, denn die fehlenden Ersparnisse könnten sich im Alter deutlich auf die Lebensqualität auswirken. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts sind immer mehr Menschen auf Grundsicherung im Alter – auch als Hartz IV im Alter bezeichnet – angewiesen. 2012 mussten knapp 29.000 mehr Senioren als im Vorjahr die staatliche Unterstützung beantragen. Vor allem diejenigen, die aufgrund eines Mini-Einkommens wenig oder gar nichts sparen können, sind armutsgefährdet. Bereits jetzt ist jeder sechste Deutsche von sozialem Abstieg und Armut bedroht. Als Grund für die sinkende Sparbereitschaft werden besonders die niedrigen Zinsen verantwortlich gemacht. Knapp die Hälfte der Deutschen gab für die zugrundeliegende Umfrage des Vermögensbarometers an, dass die Anlagestrategien durch das Zinsniveau beeinträchtigt wurden. Zwar erwartet ein Viertel der Deutschen, dass sich die finanzielle Situation in Zukunft verbessern wird, 53 Prozent befürchten aber auch, dass die Rente im Alter niedriger ausfällt als erwartet.